30/01/2025 0 Kommentare
Ökumene Unterwegs in Wormwood Scrubs
Ökumene Unterwegs in Wormwood Scrubs
# Neuigkeiten
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Ökumene Unterwegs in Wormwood Scrubs
Ökumene Unterwegs – Nur zu Besuch …
Unter diesem Titel haben wir am 30. Januar das Gefängnis in Wormwood Scrubs besucht. Der Gefängnisgeistliche Bob Mayo hat sich viel Zeit für uns genommen und in der beeindruckenden viktorianischen Kapelle erst ein Gespräch mit einem Bewohner und dann mit einem Bewacher arrangiert. Beide erzählten vom Alltag und ihren Erfahrungen im Strafvollzug. Ich stelle es mir schwer zu ertragen vor, die meisten Stunden des Tages nur in der Zelle verbringen zu müssen. Gerade eine Stunde pro Tag ist für so etwas wie Bibliotheksbesuch, Dusche (7 Minuten warten für die Gruppendusche ohne Privatsphäre, 12 Minuten für eine eigene; wenn ich nur 60 Minuten habe, ist es mir das wert?), Sport im Hof oder Besuch der Kapelle vorgesehen. Bibelstunden und Chor sind populär, auch weil man dadurch ein paar Minuten extra etwas Anderes als die eigene Zelle sieht und sich mit Menschen unterhalten kann. Immerhin gibt es auch Zeiten, wo die Bewohner einer Etage auf den Flur gelassen werden und sich mit den Nachbarn mischen können. Und man kann sich mit Arbeiten ein kleines Taschengeld verdienen.
Wir hatten das seltene Privileg, durch einige Gänge des Gefängnisses und über den Hof geführt zu werden. Das ging nur, weil alle Bewohner gerade eingeschlossen waren, damit die Aufseher Mittagspause machen konnten. Einigen Angestellten sind wir auf dem Weg begegnet und konnten mit ihnen reden. Außerdem trafen wir seine freikirchliche Kollegin, muslimische und einen Hindu- Gefängnisseelsorger sprechen. Völlig ungeplant gab es noch einen Abstecher zum Multi-Faith Raum, der als Moschee, Hindu-, Sikh- und Buddhistischer Tempel dient.
Wir haben viel über Schwierigkeiten mit Gang-Kultur, Psychischen Problemen, Drohnen, Drogen, Familienbesuchen, Telefon und mangelnde Rehabilitation gehört. Das Haus ist meist voll, aber die Reihen des Personals nicht. Dadurch müssen dann wieder einzelne Aktivitäten wegfallen. Was die Atmosphäre nicht entspannt ...
Bob bat uns um drei Dinge, mit denen wir seiner Arbeit mit Bewohnern und Bewachern helfen können: Bibeln, Kekse und unser Gebet. So haben wir spontan beschlossen, die Kollekte in der Christuskirche am 2.2. für Bibeln und Kekse zu sammeln. Es hilft bei den Bibelstunden und der Keks sagt, dass es draußen auch noch Menschen gibt, denen die Bewohner und Bewacher nicht egal sind. So wie auch Gott sich um sie sorgt. Jesus sagte:
Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen. (Matthäus 25,36)
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